"Ungerechte Bezahlung ist kein Frauenproblem"
18.03.2017"Das ist kein kein eierlegendes Wollmilchgesetz". Das Gesetz sorgt nur dafür, dass Frau in Erfahrung bringen kann, wie hoch der Durchschnittslohn in ihrem Team ist. Sonst nichts.
"Das ist kein kein eierlegendes Wollmilchgesetz". Das Gesetz sorgt nur dafür, dass Frau in Erfahrung bringen kann, wie hoch der Durchschnittslohn in ihrem Team ist. Sonst nichts.
Der Gender Pay Gap liegt seit Jahren bei 21 Prozent. Was sich für mehr Gerechtigkeit ändern muss, sagen Renate Künast, Sahra Wagenknecht, Manuela Schwesig und andere.
Die Forschungsdirektorin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin, Holst, setzt auf mehr Lohntransparenz, um die Gehälter von Frauen und Männern mittelfristig anzugleichen.
Die Stimmen der Frauen fehlen weiterhin in Regierungen und Parlamenten weltweit, dadurch wird die Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) verlangsamt. Das hat die zuständige UN-Organisation für Geschlechtergleichstellung bei der Präsentation der Weltkarte „Frauen in der Politik“ betont.
Psychologie-Professor Hannes Zacher von der Uni Leipzig forscht zum Thema Vorurteile und Frauen im Beruf. Im Interview erzählt er, wie Stereotype uns unbewusst beeinflussen, was man dagegen tun kann und wieso er sich viele starke weibliche Vorbilder für seine kleine Tochter wünscht.
In der Provinz Al-Qasim in Saudi-Arabien ist ein neuer Frauen-Rat ins Leben gerufen worden. Dieser hat es sich zum Ziel gesetzt, die Gleichstellung zwischen Frauen und Männern zu fördern. Im streng wahhabitisch geprägten Königreich Saudi-Arabien dürfen Frauen nur voll verschleiert aus dem Haus und sind von der Gleichstellung mit den Männern im Alltag sehr weit entfernt. Weit entfernt von feministischen Vorstellungen ist auch der Frauen-Rat von Al-Qasim, denn auf dem Foto des neuen Gremiums sind 13 Männer zu sehen – und nicht eine einzige Frau. Frauen durften die Beratungen nur per Videoschaltung in einem Nebenraum verfolgen.
„In vielen hierarchischen Unternehmen sind häufig die falschen Leute die Entscheider. Unsere Angestellten sollen das größtmögliche Engagement mit in die Arbeit bringen. Wir treffen wichtige Entscheidungen gemeinsam – und das umfasst auch die Gehälter.“, so Raffaela Rein, Gründerin und Inhaberin von CareerFoundry.
Die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zum Gender Pay Gap zeigen einen leichten Rückgang im Verdienstabstand zwischen Frauen und Männern. Dazu erklärt Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig: „Es ist ein bisschen Bewegung in den Lohnabstand zwischen Frauen und Männern gekommen - durch die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns, der Frauenquote und den Verbesserungen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Aber das reicht nicht. Noch immer bekommen Frauen im Durchschnitt 21 Prozent weniger als Männer."
Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig übergibt heute in der Akademie der Künste Berlin den renommierten und mit einem Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro dotierten GABRIELE MÜNTER PREIS an die Münchner Installations-, Foto- und Collagekünstlerin Beate Passow, Jahrgang 1945. Der GABRIELE MÜNTER PREIS ist der renommierteste Kunstpreis für Bildende Künstlerinnen in Deutschland und europaweit der erste Kunstpreis, der sich an Künstlerinnen wendet, die älter als 40 Jahre sind. "Künstlerinnen der Altersgruppe ab 40 sind bei den hoch dotierten Auszeichnungen deutlich unterrepräsentiert. Der GABRIELE MÜNTER PREIS macht die Kunst dieser Frauen sichtbarer und schließt diese ungerechte Lücke in der Förderung", so Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig.