Allein im letzten Jahrhundert
06.12.2015Bayerns Unis sind noch fest in männlicher Hand. Die Zahl der Professorinnen steigt langsam. Der Ruf nach einer Quote
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Bayerns Unis sind noch fest in männlicher Hand. Die Zahl der Professorinnen steigt langsam. Der Ruf nach einer Quote
Die Forscher und Entwickler in den Unternehmen Deutschlands sind vorrangig männlich, kommen aus Deutschland und haben ein abgeschlossenes Studium in den Fachbereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik (MINT). Das ergab eine Sondererhebung der Wissenschaftsstatistik (WiStat) des Stifterverbandes.
Mit knirschenden Zähnen versuchen die Vorstände und Aufsichtsräte dieser Republik, ihre Führungsetagen weiblicher zu gestalten. Sie müssen, ob sie wollen oder nicht: Die Quote, die mal mehr, mal weniger bejubelt wurde, soll es nun richten und endlich, endlich für das Geschlechtergleichgewicht in den Top-Etagen der Großkonzerne sorgen.
In Industrie, Handel und Dienstleistungen sind immer mehr Frauen in Führungspositionen. Aber am Bewusstsein für ihre Chancen hapert es beim weiblichen Nachwuchs noch, sagen die, die es geschafft haben.
Wer mehr Frauen in Führungspositionen will, muss Vorbilder installieren. Um jüngeren Kolleginnen und Bewerberinnen Identifikationsfiguren zu bieten, aber auch um einen gewissen Automatismus in Gang zu setzen: „Wenn Frauen erstmal in Führungspositionen sind, ziehen sie andere nach“, sagt Prof. Friederike Welter, Präsidentin des Instituts für Mittelstandsforschung in Bonn.
"Ich bin hübsch und Ingenieurin", twitterten vor kurzem Hunderte Frauen unter dem Hashtag #ILookLikeAnEngineer erbost über die Meinung, sie sähen gar nicht aus wie Ingenieurinnen. Sind das unbewusste Vorurteile, die unsere Wahrnehmung verzerren? Warum arbeiten kaum Minderheiten bei Twitter, wie sich neulich einer der wenigen schwarzen Top-Entwickler im Netz beschwerte, nachdem er die Firma verlassen hatte. Und wieso können Unternehmen Vielfalt nur so schwer entfalten? Judith Wallenstein, Partnerin der Boston Consulting Group, meint in ihrer SAAL ZWEI-Kolumne, Vielfalt wird erst dann entstehen, wenn Unternehmen sie als wichtigen Werttreiber verstehen und verankern.
Fallen Behinderte in den Aufgabenbereich eines "Diversity Managers", also eines städtischen Mitarbeiters, der sich unter anderem darum kümmert, dass Minderheiten, wie beispielsweise Schwule, Lesben, Trans- und Intersexuelle, möglichst keine Diskriminierung mehr erfahren?
Diese Woche findet die Aktionswoche für Menschen mit Behinderung der BA statt. Zum Start hat heute die Aktion Mensch ihr Inklusionsbarometer 2015 veröffentlicht. Demnach beschäftigen deutsche Firmen mehr Mitarbeiter mit Handicap denn je – doch die gesetzliche Beschäftigungsquote bleibt weiter unerreicht.
„In der Wirtschaftslandschaft hat sich – bis auf ein paar Firmen-Kitas und Frauenbeauftragte – in den letzten Jahren kaum etwas bewegt“, sagt Unternehmensberaterin Christina Bösenberg. Wie sich Frauen trotzdem behaupten.
Birgit Bergmann berät Managerinnen und empfiehlt ihnen, Netzwerke zu pflegen - die allerdings nur unter bestimmten Bedingungen gut funktionieren.