So viel Frauen wie nie in der Bundesregierung
Der Anteil von Frauen in der Bundesregierung und den Bundesministerien ist höher als je zuvor. Doch die von der Politik geforderten Quoten von 30 bis 40 Prozent für Frauen in Führungspositionen erreicht auch die Regierung nicht.
Laut der Studie „Frauen – Macht – Regierung“ der Unternehmens- und Personalberatung Kienbaum sind knapp 25 Prozent aller Führungskräfte im Kanzleramt und den Bundesministerien weiblich. In der obersten Führungsriege (Kanzlerin, Minister/innen, beamtete Staatssekretäre/innen) liegt der Frauenanteil bei 29 Prozent – und damit deutlich höher als in der Wirtschaft (20 Prozent) und erst recht in den DAX-Vorständen (4,3 Prozent). Doch die Regierung erfüllt selbst noch nicht die Erwartungen, die einzelne Politikerinnen und Politiker an die Wirtschaft richten.
Dennoch sind Frauen unterrepräsentiert
Positiver Spitzenreiter ist laut Kienbaum-Studie das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) mit einem Frauenanteil in Führungspositionen von 50 Prozent. An zweiter und dritter Stelle folgen das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit 43 Prozent und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 41 Prozent. Doch in keinem Ministerium entspricht der Frauenanteil in Führungspositionen auch nur annähernd ihrem Anteil an den Beschäftigten. Sprich: In allen Ressorts sind weibliche Führungskräfte unterrepräsentiert. Am besten schneidet hier das BMZ ab mit einem Quotienten von 0,78 (Frauen in Führungspositionen/Frauenanteil an den Beschäftigten). Schlusslicht ist das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg), das auf allen Hierarchieebenen die geringsten Frauenanteile aufweist.
Die Kienbaum-Studie belegt auch, dass es einen Zusammenhang zwischen Frauen an der Ressortspitze und dem Anteil von Frauen an Führungspositionen gibt: Wenn ein Ministerium innerhalb der letzten 15 Jahre vorwiegend von einer Frau geführt wurde, lieget der Frauenanteil in Führungspositionen höher als bei vorwiegend männlich geführten Ministerien.
Weitere Informationen:
Kienbaum-Studie „Frauen – Macht – Regierung“ (pdf, 2,4 MB)