EU-Kommission beschließt Frauenquote für Aufsichtsräte

01.12.2012

EU-Kommissarin Viviane Reding hat sich im wochenlangen Streit über die Frauenquote durchgesetzt. Der Vorschlag bedarf allerdings noch der Zustimmung von Europaparlament und Ministerrat. In diesem sind die Mitgliedstaaten vertreten, von denen schon einige - darunter Deutschland - ihren Widerstand gegen eine Quotenregelung signalisiert haben. Ob der Richtlinienvorschlag der Kommission daher Gesetzeskraft erlangen wird, ist offen.

In einer Veröffentlichung der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland heißt es hierzu: "Die EU-Kommission will die "gläserne Decke" durchbrechen, die Frauen oft von den Top-Positionen der europäischen Wirtschaft fernhält. Die Gleichberechtigung von Männern und Frauen soll endlich auch in den Führungsetagen der europäischen Wirtschaft durchgesetzt werden. Bis spätestens 2020 müssen in den größeren börsennotierten Unternehmen mindestens 40 Prozent der Aufsichtsräte (oder der nicht-geschäftsführenden Direktoren, wo es keine Aufsichtsräte gibt) vom "unterrepräsentierten Geschlecht" gestellt werden."

Der Entwurf der Kommission sieht eine konkrete Nachweispflicht von Unternehmen vor, in denen die Vertreter eines Geschlechts weniger als zwei von fünf Posten im Kontrollgremium besetzen. Die Aufsichtratsposten sollen nach objektiven und transparenten Kriterien besetzt werden. Falls die Quote nicht erfüllt wird, sollen die Mitgliedstaaten "wirksame und abschreckende" Sanktionen festlegen.


Zurück zur Artikelübersicht