25. Prädikatsvergabe
am 31.10.2018 bei der Robert Bosch GmbH Stuttgart-Feuerbach
Die Robert Bosch GmbH Feuerbach, die selbst zum ersten Mal mit dem TOTAL E-QUALITY Prädikat für Chancengleichheit und Vielfalt ausgezeichnet wurd, war in diesem Jahr Gastgeberin der Auszeichnungsveranstaltung. Inzwischen sind fünf Werke des Bosch-Konzerns in Deutschland ausgezeichnet. Bosch lebt Chancengleichheit und Vielfalt auf eine vorbildliche Weise. Die Systematik und Nachhaltigkeit diverser Personalpolitik schlägt sich in der Unternehmenskultur nieder und trägt sichtbar zum wirtschaftlichen Erfolg bei.
Die Vorstandsvorsitzende Eva Maria Roer begrüßte die Gäste und leitete in das Thema des Tages "Führungsfrauen X.0 - Digitalisierung ist divers" ein.
Christoph Kübel, Arbeitsdirektor und Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH betonte die Bedeutung von Vielfalt im Prozess der Gestaltung digitaler Transformation: „Diversity ist fester Bestandteil unserer Unternehmenskultur, denn verschiedene Sichtweisen liefern Impulse für neue Ideen und tragen so zum Unternehmenserfolg bei. Gleichzeitig wertschätzen wir Unterschiede und fördern so die Motivation unserer Mitarbeiter.“
Das Grußwort der Politik überbrachte - passend zum Thema - Dorothee Bär, Staatsministerin im Bundeskanzleramt, virtuell per Videobotschaft. Sie unterstrich die Bedeutung des TOTAL E-QUALITY Prädikats, das die Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit stets in den Mittelpunkt stellt.
Maria Belén Aranda Colás, Referentin der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH und "Engineer PowerWomen 2017" (eine Auszeichnung der HannoverMesse) berichtete anschaulich von ihrem Weg als technisch interessiertes Mädchen über ihre Ausbildung als Ingenieurin hin zur verantwortungsvollen Position als Leiterin eines internationalen Projektteams zur Entwicklung und Präsentation eines selbstfahrenden Kraftfahrzeugs. Sie unterstrich sehr deutlich, dass Transformation Vielfalt braucht: Menschen mit unterschiedlichsten Erfahrungen, aus unterschiedlichsten Bereichen, mit sehr unterschiedlichen Perspektiven und darin auch sehr unterschiedlichen "Sprachen" und meinte damit auch die Vielfalt der Fachvokabulare, über die es in solch einem Team Verständigung geben muss. Die Vernetzung solch eines diversen Projektteamsteams ist die Aufgabe der Führungskraft. "Ohne Vielfalt wird Innovation nicht möglich sein.", so ihr klares Fazit für die Herausforderungen der Zukunft.
Die von Elisabeth Wallrath, Vorstandsmitglied von TOTAL E-QUALITY moderierte Fishbowldiskussion startete mit einer hochspannenden Expert/-innenrunde, in der die Zuhörer/-innen weitere Einblicke in die Zusammenhänge von Digitalisierung der Arbeitswelt und der hierfür erforderlichen an Vielfalt orientierten Organisationskultur bekamen.
Zusammengefasst einige wichtige Thesen/Feststellungen:
- Es ist unabdingbar, die Menschen auf dem Weg der Transformation mitzunehmen. Hierbei hat die Kommunikation einen großen Stellenwert, um einerseits Ängste abzubauen und andererseits Klarheit, Struktur und Innovation zu schaffen. Wichtig ist dies auch für den Mittelstand!
- Digitalisierung ist in der Organisation ein Change Management Projekt und hat entsprechend hohe Bedeutung.
- Kulturwandel sollte fortschrittlich gedacht werden über den vorweggenommenen Nutzen.
- Vorbilder sind wichtig! Sie sind öffentlich noch stärker sichtbar zu machen. Es gibt sehr gute Erfahrungen mit Netzwerken, um Role Models zu etablieren.
- Digitalisierung kann in vielen Prozessen helfen, ist aber nicht DIE Lösung für alle Probleme.
- Digitalisierung kann einen Beitrag leisten zur Bildungsgerechtigkeit.
- Die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege wird künftig zu einem größeren und weitreicherenden Thema in den Organisationen werden. Kinderbetreuung ist zeitlich begrenzt, Pflege nicht unbedingt. Pflegeaufgaben bedeuten eine ganz andere Belastung auch für die dann selbst schon älteren Mitarbeitenden.
- Arbeitgeber haben andere Aufgaben und Kernkompetenzen, als Kinderbetreuung und Pflege in vielen Einzelfällen zu organisieren. Hier ist die Politik aufgefordert, passende Rahmenbedingungen zu schaffen.
- Gendersensible Sprache ist immer wieder neu ins Bewusstsein zu rücken.
- Wichtig sind auch Angebote, die es den Vätern ermöglicht, möglichst viel Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. Diese Aufgabe schult die Sozialkompetenzen der Väter und sensibilisiert die Organisationen auf dem Feld der Stereotypen und unbewusste Vorturteile. Es ist erwiesen, dass Partnerschaften stabiler sind, wenn beide Partner/-innen beruflich und familiär aktiv sind.
Auch die zahlreichen Erfahrungen und lebendigen Beiträge der Teilnehmer/-innen an der Fishbowldiskussion im Hinblick auf die Anforderungen der Arbeitswelt lassen sich auf diese Punkte zusammenfassen. Sich für Chancengleichheit zu engagieren, ist eine Frage der Haltung. Den Wandel und Zukunft zu gestalten geht nur divers!
Das TOTAL E-QUALITY Prädikat wurde in diesem Jahr an 50 Organisationen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung verliehen. 29 bekamen das Prädikat mit dem Add-On für Diversity.
Am Vortag gab es ein Netzwerktreffen unter dem Titel "Perspektiven". Die Werksführung "Industrie 4.0" bei Bosch vermittelte spannende Einblicke in die Arbeitswelt der Zukunft. Einen Eindruck davon erhalten Sie in nebenstehendem Video. Informativ und zukunftsweisend war auch der Impuls von Judith Wüllerich zum Thema "Fachkraft heute, Fachkraft morgen?! Was wir brauchen, um für den vielfältigen Arbeitsmarkt 4.0 fit zu sein." Ihre Präsentation finden Sie nebenstehend zum Download.
Alternativ gab es die Möglichkeit eines Stadtrundganges unter dem Motto "Bewegende Stuttgarter Frauen - Frauen- und Weibergeschichten", der spannende und informative Erkenntnisse zur Frauengeschichte Stuttgarts gab. So gibt es "Frauenpower" in Stuttgart schon seit einigen 100 Jahren. Wie schon zu Zeiten der Könige in der schwäbischen Metropole die Herrschergattinnen wie Olga und Katharina, die sich stark und erfolgreich für Frauenrechte eingesetzt haben, aber auch Personen der neueren Zeit, wie die Schriftstellerin Marie Josenhans, die über die armen Frauen aus dem Leonhardsviertel in Stuttgart schrieb und deren Alltagserlebnisse damit bekannt machte.
Ausgezeichnet wurden folgende Organisationen:
Die Träger des Prädikats für Chancengleichheit & Diversity
- Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg
- Berolina Klinik GmbH & Co. KG
- Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen Aktiengesellschaft
- Commerzbank AG
- Deutsche Post AG
- Diagramm Halbach GmbH & Co. KG
- Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
- Europa-Universität Flensburg
- Flughafen Dortmund GmbH Dortmund Airport 21
- GFFB gGmbH
- Heinrich-Pette-Institut, Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie
- Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
- Leibniz-Institut für ökologische Raumentwickung e.V. IÖR
- Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg
- Projektron GmbH
- Robert Bosch Elektronik GmbH Salzgitter
- Robert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH
- Robert Bosch GmbH Blaichach
- Robert Bosch GmbH Feuerbach
- Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
- Sparkasse Nürnberg
- Stadt Ulm
- Technische Universität Berlin
- Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig
- Technische Universität Ilmenau
- Universität Paderborn
- Universität zu Köln
- Zentrum für Weiterbildung gGmbH
- ZSI technology GmbH
Die Träger des Prädikats für Chancengleichheit
- Bauhaus-Universität Weimar
- BIM Putztuch GmbH & Co. KG
- DICKE & PARTNER DWD GmbH
- DMT - Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH (DMT-LB)
- Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik
- Gebäudemanagement Schleswig-Holstein
- Gesellschaft für Kapitalmarktforschung e. V., LOEWE-Zentrum SAFE
- Hochschule Fulda, University for Applied Sciences
- Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
- Hochschule Mannheim, Mannheim University of Applied Sciences
- Hochschule Schmalkalden
- Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung im Forschungsverbund Berlin e. V.
- Plan International Deutschland e. V.
- RheinEnergie AG
- Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm
- TU Kaiserslautern
- Unfallkasse NRW
- Universität Siegen
- W&W Konzern Wüstenrot & Württembergische
- Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH
- Zweckverbandssparkasse Rhön-Rennsteig
Auch im Herbst 2019 werden wieder TOTAL E-QUALITY Prädikate verliehen. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 30. April 2019.
Aktueller Abgabetermin
Einsendeschluss für Ihre Bewerbungsunterlagen für die nächste Runde ist der 30. April 2025.